Einige Zahlen versuchen dies deutlich zu machen:
50 Prozent aller nicht durch Unfälle verursachten Amputationen von Gliedmaßen werden bei Patienten mit Diabetes mellitus durchgeführt. 20- bis 25 Prozent aller stationären Einweisungen in Kliniken sind auf das diabetische Fußsyndrom zurückzuführen. 20 Prozent der stationären Gesamtkosten werden von Diabetikern verursacht. Leider ist diese Tatsache wahr.
Deshalb hilft auch hier keine "Vogel Strauß Taktik", sondern liebevolle Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheit, um zu einer gesunden Handlung fähig zu sein.
Was ist denn nun das diabetische Fußsyndrom?
Darunter versteht man allgemein krankhafte Veränderungen und Erkrankungen verschiedener Herkunft und Ausprägung im Fußbereich des Diabetikers als eine der Spätkomplikationen des Diabetes mellitus. Somit ist dies kein einheitliches Krankheitsbild, da das komplexe Zusammenwirken verschiedener Faktoren sich in unterschiedlichen Zustandsbildern und Schweregraden äußert.
Die beiden wichtigsten Faktoren, die zur Ausbildung einer Gangrän (griechisch: gangraina, fressendes Geschwür) führen, sind Spätschäden wie Polyneuropathie (PNP) und periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK).
Wie sind die Symptome der diabetischen Neuropathie?
Bei der sensiblen Polyneuropathie klagt der Patient über Missempfindungen wie Taubheit, Kribbeln, Brennen, "Ameisenlaufen", Überempfindlichkeit. Sie zeichnet sich durch herabgesetzte Schmerz- und Temperaturempfindungen aus, die sockenförmig ist und häufig von fehlenden Sehnenreflexen begleitet wird.
Bei der motorischen Neuropathie kommt es zum Schwinden der kleinen Fußmuskeln, sowie in deren Folge zur Hammer- oder Klauenzehenbildung. Der Gefühlsverlust an den Gelenken führt zu einer Änderung der gewichtstragenden Elemente des Fußes und somit zu einer Instabilität der Fußarchitektur.
Eine Sonderform ist die autonome Neuropathie, die sich vor allem durch verminderte Schweißbildung kennzeichnet; der Fuß ist rosig, bis rot und warm, teilweise bilden sich Wasseransammlungen.
Wie entstehen Geschwüre?
Wenn Sensibilität und Schmerzempfinden herabgesetzt sind, ist der Fuß in vielfältiger Weise gefährdet. So wird durch konstanten Druck, wie er zum Beispiel bei schlecht sitzendem Schuhwerk entsteht, nicht wahrgenommen und kann zu Druckstellen und Läsionen führen; das gleiche gilt für mechanische Verletzungen, die beim Barfußlaufen (Treten in Nägel oder Glasscherben) bei nicht sachgerechter Fußpflege oder Wärmeexposition wie Heizkissen oder zu warmem Badewasser vorkommen.
Wie kann ich als Patient einem diabetische Fuß vorsorgen?
Für eine optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels sorgen (HbA1C/Arzt)
Den Lebensstandard erhöhen:
Die Ernährung konsequent umstellen, eventuell Kochkurs bei einer Krankenkasse.
Auf körperliche Aktivität achten, die Lieblingssportart ausüben.
Auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol verzichten.
Psychische Gesundheit pflegen, das heißt Ängste und auch Depressionen aktiv angehen.
Zehn Leitlinien für DiabetikerInnen:
Inspizieren Sie täglich Ihre Füße, verwenden Sie für die Fußsohle einen Spiegel
Waschen Sie Ihre Füße täglich - vermeiden Sie aber Fußbäder
Trocknen Sie Ihre Füße sorgfältig ab, insbesondere auch zwischen den Zehen, benutzen Sie dazu nicht einen Fön
Pflegen Sie Ihre Füße mit feuchtigkeitsspendenden Cremes
Feilen Sie Ihre Zehennägel gerade, lassen Sie Hühneraugen von der medizinischen Fußpflege entfernen
Laufen Sie nie barfuß oder in Strümpfen
Verwenden Sie keine Wärmflaschen oder ähnliches
Tragen Sie Baumwollstrümpfe ohne Nähte oder beengenden Gummizug, lassen Sie Haut- und Nagelpilze rechtzeitig behandeln
Achten Sie auf geeignetes Schuhwerk, untersuchen Sie die Schuhe mit der Hand auf Fremdkörper oder Nägel, bevor Sie sie anziehen
10) Desinfizieren und verbinden Sie auch kleinere Verletzungen und suchen Sie unverzüglich ärztliche Behandlung auf. Zum Schluss eine Frage: Wieviel Einsatz ist Ihnen Ihre Gesundheit wert?
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